Gespensterjagd by H. G. Ewers

Gespensterjagd by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-06-01T01:00:00+00:00


*

Rund zwei Tage nach der Übernahme Ü'Krantomürs waren die Testreihen abgeschlossen.

Das Ergebnis war negativ.

Es stand einwandfrei fest, daß weder Ü'Krantomür noch sein Begleiter Yorgho parapsychisch begabt waren. Dafür waren sie um so arroganter - jedenfalls der Götze.

Praktisch an allem hatte Ü'Krantomür etwas auszusetzen: an der Verpflegung, der Klimaanlage, den Geräuschen an Bord, den Gerüchen, der angeblich nicht angemessenen Behandlung und was der Dinge mehr waren.

Ich wünschte mich weit fort aus der Hauptzentrale, während die KONG-KONG mit Kurs Sol beschleunigte. Ü'Krantomür saß in einem Kontursessel am Kartentisch und mäkelte beinahe pausenlos.

Augenblicklich hatte es ihm die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Hauptzentrale angetan.

„Ich verlange, daß der Feuchtigkeitsgehalt erhöht wird!"

forderte er in miserablem Interkosmo. Er mußte den Verstand verloren haben. An Bord terranischer Raumschiffe war die Luft ohnehin immer viel zu feucht.

„Außerdem ist der Fußboden zu kalt. Yorgho zittert. Fr friert.

Wann landen wir endlich auf der Erde?"

„Überhaupt nicht", erklärte Perry Rhodan.

Der Götze starrte den Großadministrator an.

„Ich verlange, daß Sie Ihre Zusagen einhalten, Terraner!"

„Wir Terraner halten, was wir versprechen, Ü'Krantomür.

Aber niemand hat Ihnen versprochen, daß unsere Verhandlungen auf der Erde stattfinden. Wir haben nur zugesagt, im Solystem zu verhandeln, und daran halten wir uns."

„Eines Tages werden wir euch alle umbringen!" drohte der Götze. „Ihr habt uns Unglück gebracht."

„Was habt ihr uns denn gebracht, du... du ...!" fuhr ich den Götzen an.

„Seien Sie still, Captain a Hainu!" befahl Rhodan. „Wir sind höflich gegenüber Verhandlungspartnern, und wir lassen uns nicht provozieren."

„Natürlich nicht, Sir", gab ich zurück, „Wenn wir den Kerl fesseln und knebeln, kann er uns garantiert nicht provozieren.

Ich persönlich lasse mir jedenfalls nichts mehr von ihm gefallen. Er benimmt sich ja fast so unmöglich wie Commander Rorvic in vergangenen Tagen."

Ü'Krantomür starrte mich an, dann richtete er sich auf und zeterte: „Ich verlange, daß diese Kreatur beseitigt wird, sonst verhandle ich nicht!"

„Gehen Sie bitte in Ihre Kabine, Captain a Hainu!" sagte der Großadministrator. „Es ist sinnlos, wenn Sie sich über unseren Gast aufregen."

„Ein schöner Gast!" sagte ich und stand auf. „Gut, ich gehe, Sir." Im Vorbeigehen versetzte ich Yorgho einen Tritt, daß das Untier aufheulte.

Ü'Krantomür fing wie ein Wilder an zu toben, so daß ich es für besser hielt, die Hauptzentrale fluchtartig zu verlassen.

In meiner Kabine angekommen, goß ich mir mit zitternden Händen einen Bourbon ein, wobei die Hälfte neben das Glas geriet. Nachträglich begriff ich nicht, warum ich Ü'Krantomürs Tier getreten hatte.

Ich bin ein sehr tierliebender Mensch, und niemals zuvor wäre es mir auch nur im Traum eingefallen, ein Tier zu mißhandeln, ganz gleich, wie schön oder wie häßlich es sein mochte.

Außerdem konnte Yorgho nichts dafür, daß sein Herr ein Ekel war. Ich mußte meine Entgleisung unbedingt wiedergutmachen.

Bei nächster Gelegenheit würde ich eine große Tüte Würfelzucker kaufen und dem Tier schenken - vorausgesetzt, es fraß Würfelzucker.

Ich legte mich auf mein Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und malte mir die Versöhnung zwischen Yorgho und mir aus. Den Gedanken an Ü'Krantomür verdrängte ich, so gut es ging.

Der Schlaf übermannte mich, ohne daß ich es merkte.

Ich erwachte vom Summen des Interkommelders und schrak hoch. Es dauerte einige Sekunden, bis ich die Blickschaltung betätigen konnte.



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